Schulabschluss, wie weiter?

Unsere Partnerorganisation in Kambodscha, die Ponheary Ly Foundation, unterstützt 2400 Kinder auf verschiedenste Weise die Schule zu besuchen. Nach dem Schulabschluss ist es aber nicht getan, die Jugendlichen müssen einen Beruf erlernen, damit ihre Familien eine Zukunft haben. Da es in Kambodscha keine Lehren wie in der Schweiz gibt (mit Ausnahme einiger Hilfsorganisationen, die diese anbieten), ist es wichtig, nach der ordentlichen Schule die Highschool zu besuchen, um einen „guten“ Beruf erlernen zu können.

In Koh Ker, das Dorf weit draussen auf dem Land, gibt es aber keine Highschool und hier muss die Ponheary Ly Foundation andere Möglichkeiten finden, damit die Jugendlichen mit ihren Familien eine Zukunft haben. Das Ziel ist, dass es Einkünfte im Dorf selber gibt, damit die gebildeten jungen Erwachsenen nicht in die Stadt abwandern.

Ein tolles Beispiel für ein solches Business ist „Koh Ker Treks“. Dieb (22jährig) und Ty (19jährig) haben letztes Jahr die 9. Klasse abgeschlossen. Die Ponheary Ly Foundation hat ihnen geholfen, ihr eigenes Business aufzubauen. Koh Ker ist vor kurzer Zeit den Touristen zugänglich gemacht worden und die Strasse zwischen Siem Reap und Koh Ker wurde vollständig geteert (noch vor einem Jahr war die Hälfte der Strecke Sandpiste). So sind die Tempel von Koh Ker nun in einem Tagesausflug erreichbar und werden immer mehr von Touristen besucht.

Das Spezielle in Koh Ker ist, dass sich die Tempel mitten im Wald befinden. Dieb und Ty sind in diesem Dorf aufgewachsen und kennen die Umgebung sehr gut. Sie können den Touristen ein ganz anderes Erlebnis bieten als die Tourguides, die in der Stadt aufgewachsen sind. In Koh Ker befand sich während dem Khmer Rouge-Regime ein Camp, das gesamte Gebiet war (und ist auch heute teilweise noch) voller Landminen. Die Jugendlichen sind mit dieser Geschichte aufgewachsen und lebten damals teilweise im Wald, auf der Flucht vor den Soldaten.

Es freute mich sehr, dass ich heute einen Tag mit Dieb und Ty verbringen durfte. Zuerst führten sie uns von Koh Ker in den Wald zu den ersten Tempeln und erzählten einiges über Pflanzen, Tiere und Früchte. Auf dem Rückweg durch das Dorf zeigten sie uns die Häuser, in welchen sie aufgewachsen sind, der Baum unter welchem sie unterrichtet worden sind, bevor die Ponheary Ly Foundation das Dorf unterstützte und erzählten von der Zeit während dem Khmer Rouge Regime (Dieb war gerade geboren, als die Familie wegen Gefechten im Dorf in den Wald fliehen musste). Nach einem leckeren kambodschanischen Mittagessen zeigten sie uns den knapp 40 Meter hohen Haupttempel in Koh Ker, wo wir heraufsteigen und die tolle Aussicht geniessen konnten.

Es war ein sehr beeindruckender Tag, insbesondere weil man sehen konnte, wie sich diese jungen Erwachsenen eine eigene Existenz aufbauen und Freude an ihrer Arbeit haben. Wenn man sich vorstellt, dass ihre Eltern nur wenige Jahre die Schule besucht haben (wenn überhaupt), ist das einfach grossartig.

Mehr über Koh Ker Treks kannst auf Tripadvisor lesen.

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