Besuch einer Schule

Da Franziska gestern Abend planmässig schweizwärts geflogen ist, führe ich (Claudia) unsere Arbeit mit der Projektauswahl alleine fort.

Heute Morgen besuchte ich eine Schule, die von einem Kambodschaner gegründet und geführt wird. Einerseits führt er seit 2006 eine Schule in der Stadt mit ca. 450 SchülerInnen, in diesem Jahr hat er ebenfalls eine Schule auf dem Land eröffnet, welche ca. 300 Kinder besuchen. Dorthin führte unser Weg. Sämtliche Lehrer auf dem Land sind junge Menschen, die in der Stadt seine Schule besuchen durften. Diese können nun „Education“ studieren, mit der Verpflichtung, dass sie an der Schule weiter unterrichten. Die Familien müssen keine Schulgebühren bezahlen, auch das Schulmaterial erhalten die Kinder kostenlos. Auf den ersten Blick sah dieses Projekt spannend aus. Doch der Einblick in das Budget und dass das Gehalt des Direktors fast ein Viertel der Gesamtausgaben ausmacht, hinterlässt ein komisches Gefühl…

Gleich neben diesem Dorf ist der Abfallberg, der aus Siem Reap dorthin transportiert und verbrannt wird. Mit dem Schuldirektor konnte ich dorthin laufen und sah aus der Nähe, was aus der Ferne schon surreal aussah: riesige Abfallberge, der Rauch, unzählige Fliegen – und mittendrin Frauen, Männer, Kinder, die rauspicken, was sich noch verkaufen lässt… Unvorstellbar, welche Verletzungen und Krankheiten sie sich bei dieser Arbeit einfangen können. Das war einmal mehr Kambodscha abseits vom Tourismus bzw. welche Spuren der Tourismus auch hinterlässt.

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