Karin und Pascal – Mittagessen in Romchek

„Auf unserer Reise durch Südostasien Ende 2018 haben wir – nicht zuletzt wegen Claudia – einen mehrtägigen Aufenthalt in Siem Reap eingeplant. Nebst den touristischen Highlights wie Angkor Wat, des Besuches des Zirkus „Phare“ und der Streetfoodtour in und um Siem Reap waren wir sehr von der Arbeit von „Eyes Open“ beeindruckt.

Zusammen mit Sherry von der „Ponheary Ly Foundation“ und Esa sind wir anfangs Dezember in die rund zwei Stunden entfernte „Primary School Romchek“ gefahren. Die farbigen Häuser, die bestellten Felder wurden immer wie spärlicher und als wir schliesslich kurz vor der Schule waren und Sherry uns sagte, bis zu 150 Kinder würden die Schule besuchen, fragten wir uns woher sie kommen bzw. wo sie wohnen. Denn gemäss unserem schweizerischem Verständnis sahen wir gar kein Dorf, sondern nur einzeln verstreute Häuser. 

Wir wurden von den Kindern erwartet! Sobald wir angehalten haben, ging es ans Ausladen. Die Kinder wussten, dass wir für heute ihr Mittagessen aus der Stadt mitgebracht haben. Flink waren die Arbeiten verteilt. Die Jungs haben vor allem die „Noodles“ ausgepackt, die Mädchen das Gemüse gerüstet. Tja, wieso das so ist, lassen wir nun mal stehen… Wir kamen gar nicht so rasch nach, mit Öffnen der Packungen und bei den weiteren Kocharbeiten waren wir dem eingespielten Team auch nur im Wege. So zeigte uns Sherry die Schule und zusammen mit den Kindern verbrachten wir die letzte Schulstunde des Vormittages. 

Inzwischen war das Mittagessen fertig. In grossen Kübeln wurde das Essen den Kindern verteilt. Wir waren nicht rasch genug mit Schöpfen, die ersten hatten ihren Teller schon leer und die letzten warteten noch auf ihre Portion. Aber es hatte genug für alle und wer noch Hunger hatte, durfte seinen Teller nochmals füllen. Was übrig blieb, nahmen die Kinder mit nach Hause für ihre Geschwister und Familie. 

Anschliessend ging es für uns weiter nach Srayang, wo wir das „Dorm“ (Schülerwohnheim) besuchten. Hier wohnen Kinder, die einen zu weiten Schulweg haben oder in schwierigen Familienverhältnissen leben. Nebst dem Schulunterricht lernen die Kinder auch, ein Haushalt zu führen, machen frühmorgens Yoga und auch ein Computerraum steht zur Verfügung. Die Schwierigkeit hier ist schon nur, dass es keine Tastatur auf „Khmer“ gibt. So müssen die Kinder via eine Tabelle die Tastatur in ihre Sprache „übersetzen“. 

Wir sind sehr beeindruckt von der Arbeit von „Eyes Open“ und haben vor Ort gesehen, was mit unseren Spenden direkt in Kambodscha bewirkt wird. So haben wir für die Schule auch Wasserfilter aus der Stadt mitgebracht, damit die Kinder „gutes“ Wasser haben, um Hände zu waschen, Zähne zu putzen – für uns hier in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit, aber dort leider noch nicht. Die Schuluniformen, die Fahrräder bzw. die Sachen, welche durch die Spenden von „Eyes Open“ ermöglicht werden, werden von den Kindern tagtäglich genutzt. Der Besuch der Schule hilft den Kindern in verschiedener Weise auf ihrem weiteren Lebensweg.

Leider bietet Kambodscha als Staat noch nicht die Ausbildungsmöglichkeiten an, dass alle Kinder einen Schulabschluss und eine (Lehr)Ausbildung machen können. Aber mit der Arbeit und Unterstützung von „Eyes Open“ wird für viele Familien ein Grundstein gelegt und hoffen wir, dass ein Schulabschluss möglichst bald für alle Kinder Kambodschas Realität wird.“