Tag 14 in Kambodscha (Auszug aus Tagebuch Elisabeth)

Heute ist ein besonderer Tag, wir begleiten PLF nach Koh Ker. In dieser Schule wird ein feines Mittagessen für 140 Kinder gekocht. Finanziert mit Spendengeldern von Eyes Open – Danke!

Tagwache ist um 5 Uhr. So gegen 6 Uhr wollen wir losfahren. Nudeln, Weisskohl, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch sind schon eingeladen, nur das Fleisch fehlt. Eine Frau vom Markt bringt es vorbei. Dieses Mal schon geschnitten, da Fleisch schneiden sehr viel Zeit braucht und es einfach auch hygienischer ist, hat man sich neu für bereits vorgeschnittenes Fleisch entschieden. Mit etwas Verspätung fahren wir los. Der Verkehr ist gewaltig, es ist nur ein langsames Vorwärtskommen möglich. Erst als wir die Stadt hinter uns lassen, geht’s etwas zügiger vorwärts.

Knapp 3 Stunden sind wir unterwegs. Das letzte Stück der Strecke ist nur dank den Fahrkünsten unseres Drivers zu bewältigen, und dann geht es plötzlich nicht mehr weiter! Die grösseren Kinder der Schule erwarten uns bereits, ab jetzt wird die ganze Ware getragen. Die Strasse ist im Moment überschwemmt und es ist kein Durchkommen möglichAlles wird auf die Kinder und uns Helfer verteilt, jedes nimmt etwas unter den Arm und los geht’s. Der Weisskohl ist sehr unförmig verpackt und richtig schwer, es wird neu umgeladen. Es geht lustig zu und her. Jedes der Kinder bekommt noch einen Kohlkopf zum Tragen, so geht‘s besser.

kohkerlunch

Oh super, die neue Küche hat sogar auch ein neues stabiles Dach erhalten. Sofort geht‘s ans auspacken und rüsten. Michael landet bei den Karotten, ich packe Nudeln aus, helfe dann noch beim Zwiebelschälen, dies ist die Arbeit, welche am wenigsten gerne gemacht wird. Alle sind am Weinen.

Heute geht aber alles etwas geordneter zu und her, als im letzten Jahr als wir hier warenEs wurden wohl neue Regeln erstellt. Das Papier kommt in einen Korb, der Rüstabfall in einen Eimer. Sogar die Gewürz– und Ölbeutel, welche in jeder Nudelpackung sind, werden aufgeschnitten und gelehrt, es wird nachher zum Würzen benützt.

Die grosse Pfanne ist bereits warm, das Feuer brennt perfekt und los geht’s mit Kochen.

kohkerkochen

In der Zwischenzeit wird auf den Pausenplatz gespielt. Jacquie spielt Volleyball mit den Jungs, Michael Handfederball und ich versuche alles irgendwie mit der Kamera festzuhalten. Die Kinder haben grosse Freude und es geht lustig zu und her.

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Die erste Pfanne mit dem Nudelgericht ist nun bereits fertig, das reicht aber noch nicht und ein zweites Mal wird eine grosse Portion gekocht. Erst Öl, dann Zwiebeln, Knoblauch – ganz so wie bei uns zu Hause. Es gibt ein herrliches Gericht. Ich wette, nicht in manchem Restaurant gibt es ein so feines NudelgerichtDas Ganze wird jetzt in Eimer abgefüllt und jeder von uns nimmt zwei davon und geht in eines der sechs Schulzimmer. Hungrig warten die Kinder auf die Verteilung der Mahlzeit.

Es ist eine Freude zu sehen wie gegessen wird. Rasch ist der erste Teller leer gegessen und natürlich gibt es einen zweiten oder vielleicht sogar einen dritten. 

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Wer das nie miterlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wieviel die Kinder essen. Für viele von ihnen ist es das einzige Mittagessen in dieser Woche. An den anderen Tagen gibt es in der Schule Frühstück (Reis und Gemüse, abwechslungsweise mit Fisch, Eier und Fleisch), ebenfalls durch Eyes Open finanziert.

Nach dem Essen wird jedes Teller fein säuberlich abgewaschen. Die einen pumpen Wasser und die Anderen waschen ab, danach wird gewechselt.

Ich setze mich ans Ausgangstor der Schule und mache noch ein paar Fotos. Einige Kinder kommen vorbei und bringen mir Blumen. Es ist richtig toll, was ich hier erlebe. Es wird gewinkt und gesungen. Die Herzlichkeit der Kinder und Dankbarkeit ist eine wahre Freude.

Nun gibt es auch für uns noch ein Mittagessen. Eigentlich hätten wir doch fast lieber einen Teller mit dem feinen Nudelgericht gehabt. Michael ist derselben Meinung!

Die lange Rückfahrt nützt jeder von uns für ein kurzes Nickerchen.

Zum Abendessen gibt’s Froschschenkel, ein Restaurant Tipp von Lori. Schmeckt wunderbar, aber die rote Ameisen-Sauce mag ich nicht probieren. Das kratzt schon in meinem Hals beim Durchlesen auf der Speisekarte.

Es war ein toller Tag und ich hoffe es gibt noch mehr von diesen.