Teresa und Christina – Ein Tag in Koh Ker

„Seit dem Beginn unserer Reise haben wir uns auf den Besuch der Schule in Koh Ker gefreut und waren sehr gespannt darauf.

Schon die Fahrt nach Koh Ker war abenteuerlich, da wir auf der ungeteerten Strasse regelrecht durchgeschüttelt wurden. Als dann auch noch das letzte Stück bis zur Schule eine für westliche Leute unbefahrbare Strasse war, (der Fahrer, zugleich auch der Koch, beeindruckte uns wirklich mit seinen Fahrkünsten) waren wir wirklich gespannt, wie denn die Schule aussehen würde.

Kaum fuhren wir aber auf den Hof und sahen die Kinder, hatten wir ein Lächeln auf den Lippen. Viele neugierige Gesichter empfingen uns, als wir aus dem Auto stiegen. Als dann aber die riesen Menge an Esswaren aus dem Auto ausgeladen wurde, war die anfängliche Schüchternheit schnell vergessen und alle Kinder wollten beim Vorbereiten vom Essen dabei sein. Wir merkten schnell, dass die Kinder uns beim Nudelauspacken mit ihrer Technik den Rang abliefen und sie den Grossteil der Arbeit übernommen haben.

Als dann der Koch uns aus der „Küche“ entliess, zeigte uns Travis das gesamte Schulareal. Die Kinder folgten uns auf Schritt und Tritt und hatten immer ein Lächeln auf den Lippen. Obwohl wir ihre Sprache nicht verstanden, amüsierten wir uns alle prächtig beim Ballspielen im Innenhof. Wir mussten schmunzeln, als wir sahen, wie gut sich hier die älteren Kinder um die jüngeren sorgten und niemand ausgeschlossen wurde. Zudem waren wir überrascht, wie gut sich die Kinder mit sich selber beschäftigten konnten, ohne irgendwelche teuren Spielzeuge.

Lustig war auch, wie die Kinder unsere Kamera begutachteten. Als wir ihnen die Fotos von ihnen zeigten, waren sie sprachlos. Berühren wollten sie die Kamera aber nicht, bis eines der älteren Kinder die ersten Bilder machte, dann siegte die Neugier über die Angst und alle Kinder wollten auf den Fotos sein und sich selber sehen.

Bald darauf war das Essen fertig und als die Kinder dies sahen, waren alle blitzartig in den Schulzimmern verschwunden. Ohne weitere Anweisungen sassen die Kinder alle brav an ihrem Platz, als wir die Schulzimmer mit dem Essen betraten. Wir waren überwältigt davon, wie viel und wie schnell die Kinder die Nudeln assen. Kaum hatten wir die Schüssel vom letzten Kind gefüllt, mussten wir schon wieder nachschöpfen. Uns wurde klar, wie sehr sich die Kinder auf das Essen gefreut haben und wir sahen, wie sehr sie die Mahlzeit zu schätzen wussten. Obwohl es zuerst nach viel zu viel Essen aussah, war innert Kürze alles weg und die Kinder bereit, mit ihren gesammelten Resten den Nachhauseweg anzutreten.

Auch wir machten uns auf den Weg ins Dorf und die Kinder begleiteten uns voller Stolz bis zu ihren Häusern. Die Einfachheit der Wohnhäuser stimmte uns nachdenklich, denn wir brauchen ja anscheinend so viel mehr um glücklich zu sein.

Wie viel das Projekt den Kindern bringt, sahen wir dann, als wir das Wohnheim der älteren Schüler im Nachbardorf besuchten. Kurz zuvor wurde dort der erste Computerraum eingerichtet und bei unserer Ankunft waren alle fleissig an ihren Word Hausaufgaben. Die Schüler pflegen ihr Heim und alles war ganz sauber und aufgeräumt. Zwei der Schüler, die von Anfang an vom Projekt profitierten, bereiteten sich darauf vor, in Zukunft den Computerraum zu betreuen und hoffentlich anderen Leuten vom Dorf Computerkenntnisse beizubringen. Wir waren beeindruckt, wie gross die positiven Auswirkungen des Projektes in Koh Ker auf die ganze Dorfgemeinschaft sind.

Die Armut in Kambodscha zu sehen stimmte uns nachdenklich, jedoch waren wir wirklich positiv davon überrascht, welche Arbeit Ponheary mit ihrer Foundation geleistet hat und wie vielen Leuten sie mit ihrer Arbeit hilft.“